Am Samstag, den 16.08.25 fand in Leipzig der Lauf '100 Km Leipzig' statt, und Ingo Susemiehl-Behaghel vertrat dort den ATS Buntentor.
Ein Laufbericht von Ingo Susemiehl-Behaghel
Da der Start auf 06:00 Uhr morgens lag, reiste ich schon am Freitag an, holte meine Startunterlagen und fuhr zu meiner Ferienwohnung um mich vorzubereiten.
Es war unglaublich heiß, 34° Celsius, mir graute vor dem nächsten Tag, wie soll man da 100 Kilometer laufen?
Den Abend verbrachte ich grummelnd vor dem Fernseher, denn ich verfolgte die Niederlage von Werder Bremen bei Arminia Bielefeld im Dfb-Pokal.
Dann schnell ins Bett, der Wecker klingelte um 4:30 Uhr morgens. Porridge mit Banane zum Frühstück, einen Kaffee und dann ging es auch schon los.
An der Straßenbahnhaltestelle saß auf der Bank ein älterer Herr (ich selbst bin 58 Jahre alt, der Herr war in seinen 70ern) und als er mich so sah meinte er: "Sieht so aus als hätten wir das gleiche Ziel". Es stellte sich heraus, er war Mitglied im Veranstalter-Verein Laufclub Auensee und den Tag als Helfer dabei.
Wir unterhielten uns die Fahrt über und er brachte mich auf dem kürzesten Weg zum Start.
Der erfolgte dann auch pünktlich um 6:00 Uhr und die 100 Km-Läufer starteten gemeinsam mit den 50 Km-Startern. Erfreulicherweise hatte es sich die Nacht über gut abgekühlt und man konnte gut laufen. Die gerade aufgehende Sonne tauchte die Landschaft in ein rötliches Licht, während aus den Wiesen der Morgennebel aufstieg: Wunderschön!
Die 10 Kilometer lange Strecke führte über knapp 2 Km Straße hin zum Auwald, dann weiter zum Auensee, der einmal umrundet werden musste und dann die gleiche Strecke zurück. So begegnete man einander nach ein paar Runden immer mal wieder und konnte die Mitstreiter begrüßen.
Mittlerweile waren auch die 10x10 Km Staffelläufer gestartet und sprinteten durchs Feld. Jetzt war ordentlich Action auf der Strecke und hier und da wurde es auch mal eng. Gegen Mittag waren auch die meisten 50 Km-Läufer fertig und es wurde ruhiger. Ich konnte meine Geschwindigkeit gut halten und verpflegte mich konsequent an den 2 Verpflegungspunkten, von denen einer geschickt an der Pendelstrecke aufgebaut war, so das man ihn kurz vor und kurz nach der Auensee-Runde, also 2x aufsuchen konnte.
Nach ca. 65 Kilometern kam leider die Sonne raus und knallte gleich heftig auf die Strecke. Im Wald nicht schlimm, aber die je ersten und letzten 2 Km Asphaltstraße heizten sich blitzschnell auf Ofentemperatur auf.
Der steile Temperaturanstieg blieb auch bei mir nicht folgenlos und ich musste nach 70 Km manchmal etwas Tempo rausnehmen, erholte mich aber immer wieder auf der Waldpassage und bald wurde mir klar, ich bringe das Ding durch. 80 Kilometer, 90 Kilometer, ich war jetzt auf der letzten Runde! Wenn ich an Streckenposten oder an den uns anfeuernden Zuschauern das letzte Mal vorbeikam, dankte ich ihnen und verabschiedete mich.
Beim Verpflegungsstand im Wald nahm ich dann auch das erste mal das angebotene Bier an (es gab auch Fettbemmen, Nutellabrote, Salzgebäck und Melone) und trank auf das Helferteam. Anders als beim Rennsteiglauf war das Bier aber Alkoholfrei ;-).
Dann das letzte mal die Asphaltstrecke bis zum Ziel. Kleiner angedeuteter Endspurt und ich hatte es geschafft! 10:32:27 Stunden habe ich gebraucht, für mich eine neue Bestzeit, Sieg in der AK 55, 10. Gesamt und wohl ein neuer Landesrekord in der AK 55 für den Bremer Leichtathletik Verband.
Nach dem Zieleinlauf brauchte ich erstmal ein wenig Erholung, aber dankte dann den Veranstaltern für ein perfekt organisiertes und durchgeführtes Rennen.