Ein Bericht von Bernhard Memering und Michael Bruns
Wir haben uns auf den Weg nach Gotha zur Deutschen Meisterschaft Masters gemacht. Beide in der Altersklasse M65 im gleichen Lauf startend, konnten wir uns leider nicht gegenseitig anfeuern und supporten, dafür aber gemeinsam einlaufen und mental vorbereiten.
Aber von Anfang an: Um 10 Uhr ging es am Freitag ab Bremen los, um ohne größere Verkehrsprobleme um 15 Uhr in Gotha angekommen. Der Lauf war für 18:20 Uhr angesetzt. Es war also Zeit genug für Nervosität, „insbesondere für Michael (so Bernhard), der sich vorgenommen hatte den Titel „Deutscher Meister“ mit nach Bremen zu nehmen.“
Ihm bot sich in diesem Jahr die einmalige Chance, mal nicht als Vizemeister (wobei das auch nicht schlecht ist), sondern als Gewinner das Rennen zu beenden. "Bernhard (so Michael) wollte, da er so lange verletzungsbedingt nicht an einer Deutschen Meisterschaft teilgenommen hatte, endlich mal wieder dabei sein und das Rennen einfach nur genießen." Er hatte im Vorfeld die Qualifikationszeit in Delmenhorst knapp geschafft und damit war die Teilnahme sicher.
Die Ziele waren also klar gesteckt: Bernhard wollte genießen und Michael musste wohl an seine Grenze gehen und vielleicht darüber hinaus.
Nach quälenden Stunden war es dann endlich soweit, der Start stand unmittelbar bevor, das Starterfeld bestand aus 11 Athleten, Ich (Michael) war an Startplatz 4 und Bernhard an 11 gesetzt. Pünktlich um 18:20 Uhr erfolgte der Startschuss und es ging sofort zur Sache, gleich vier Athleten sind los gesprintet, für mich (Michael) stellte sich sofort die Frage: Soll ich mitgehen? Aber wie im Vorfeld mit Bernhard besprochen, ist es wichtig sein eigenes Rennen zu laufen und nicht zu schnell anzugehen, das zahlt sich nie aus.
Also habe ich mich (Michael) erst mal hinter den Vieren im Windschatten eingeordnet, um ab 1000 m mit dem Aufholen zu beginnen. Ich erhöhte die Frequenz, zog an den Vorderleuten vorbei, setzte mich an die Spitze des Feldes und konnte gleich eine Lücke hinter mich reißen. Dies wurde auch vom Stadionsprecher bemerkt und entsprechend kommentiert. Erst auf der Zielgraden kam von hinten noch jemand „angeflogen“, wie der Stadionsprecher live kommentierte. Das wiederum machte bei mir noch ein paar Körner locker, um nochmal die Geschwindigkeit zu forcieren und mit deutlichem Vorsprung (fast 3 Sekunden) den Deutschen Meistertitel zu holen.
Die Freude im Ziel war entsprechend riesig. Am Ende benötigte ich 5:15,81 Minuten für die 1500 m. Nach unzähligen Vizemeisterschaften erfüllte sich für mich endlich der Wunsch nach einem Deutschen Meistertitel. Das Training hat sich ausgezahlt und die Mühen wurden belohnt.
Bernhard, der das Feld von hinten beobachten konnte, freute sich schon 200 m vor dem Ziel über meinen ungefährdeten Sieg und konnte deshalb selber nach 6:01,97 Minuten locker ins Ziel laufen und die Stadionatmosphäre genießen. Da es sein letztes Jahr in der Altersklasse M65 ist, freut er sich darauf, nächstes Jahr in der M70 neu angreifen zu können.
So haben wir beide hoch zufrieden und frohen Mutes den Heimweg angetreten.
Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass sogar Philipp, der Trainer, mit dem Ergebnis einverstanden ist, sein Kommentar im Wortlaut: “Nice stark, Auftrag endlich mal erfüllt – Herzlichen Glückwunsch“, das werten wir mal als zufrieden. Dank an dieser Stelle fürs „Quälen“.