Die schwärzeste Zeit seit seinem Bestehen erlebte der Verein im Jahre 1933. Zwar warfen die politischen Ereignisse im Januar und März 1933 ihre Schatten voraus, aber von den Ausmaßen der hereinbrechenden Katastrophe war auch nicht die leiseste Vorstellung vorhanden gewesen. Auf Grund der neu erlassenen Verordnung über den Schutz von Führer, Volk und Staat wurden sämtliche Mitgliedsvereine des großen Arbeiter-Turn- und Sportbundes aufgelöst und ihre Vereinsvermögen beschlagnahmt.
Wohl konnte zunächst noch unser Verein unter einem abgewandelten neuen Namen und einer neuen Leitung seinen Betrieb aufrechterhalten, aber im Jahre 1934 wurde auch er mit den letzten vier Vereinen des ehemaligen Arbeiter-Turn- und Sportbundes endgültig aufgelöst. In völliger Verkennung der großen Verdienste, die diese Vereine um die Entwicklung und Verbreitung einer großen turnerischen Bewegung errungen hatten, haben die politischen Machthaber der damaligen Zeit mehr als 1 ½ Millionen Menschen aus der Gemeinschaft der Sporttreibenden ausgestoßen. Darüber hinaus wurde eine große Zahl der prominentesten Mitglieder der Vereine noch politisch verfolgt. Dem größten Teil all dieser Mitglieder war die Grundlage ihrer turnerischen oder sportlichen Betätigung entzogen worden. Ein Teil der Mitglieder versuchte in anderen Vereinen oder Organisationen sportliche Betätigungsmöglichkeiten zu finden. Aber die meisten stellten jegliche Art von Leibesübungen ein.
Viele Freundschaften unter den Mitgliedern waren in der langen Zeit der Zusammenarbeit entstanden durch gemeinsam verlebte Stunden, in denen auch in kleinsten Kreisen, wie etwa einer Spielmannschaft, das Feiern nicht vergessen wurde, wobei ein frohes Lied immer mit im Vordergrund stand. Gerade im kleinen geselligen Beisammensein kamen Frohsinn und Freude in besonderem Maße auf. Höhepunkte des gesellschaftlichen Lebens innerhalb des Vereins waren immer noch die großen Vereinsfeste gewesen, die Festbälle im Frühling, Sommer und Herbst, wobei das Stiftungsfest als der zentrale Mittelpunkt all dieser Veranstaltungen meistens mit dem Herbstfest zusammenfiel. Daneben standen oft noch kleinere Feiern zu Ostern, Pfingsten, Weihnachten und Silvester. Aber auch die einzelnen Abteilungen warteten mit eigenen Festveranstaltungen auf, zu denen selbstverständlich immer alle Vereinsmitglieder eingeladen waren. Vom Feiern verstanden die Buntentorschen, neben ihrer turnerischen und sportlichen Betätigung, eben eine ganze Menge. Das hat auch dazu beigetragen, dass alle durchdrungen gewesen waren, von dem Geist einer großen Idee und Aufgabe, nämlich zu Nutz und Frommen jedes einzelnen, einer breiten Masse der Bevölkerung eine sinnvolle Freizeitbetätigung zu bieten. Die in diesem Zusammenhang entstandenen Freundschaften haben sich über die Auflösung des Vereins hinweg erhalten. Erst der Zweite Weltkrieg mit seinen verheerenden Folgen hat den bis dahin noch bestehenden Kontakt der Mitglieder untereinander zu lösen vermocht. Das schien das „Aus“ des Vereins zu sein, denn keiner konnte wissen, was die Zukunft noch zu bringen vermag.